Feb 06, 2023
Eines ist klar: Alle machen Fehler. Menschen, weil sie natürlich sind. Maschinen, weil sie dies nicht sind. Die einzige Möglichkeit, nie Fehler zu machen? Nie etwas zu tun. Völlig still zu stehen. Aber dann kann man auch nichts dazulernen und keine Fortschritte machen.
Ein interessantes Phänomen, das sich in den letzten Jahren immer stärker durchgesetzt hat, sind die sogenannten «FuckUp Nights». Führungspersonen teilen in einem informellen Rahmen ihre Erfahrungen mit Fehlern, die sie auf dem Weg an die Spitze gemacht haben. Die Idee dahinter ist einfach: Wenn man aus den Fehlern anderer lernt, muss man sie selbst nicht machen.
Selbst Fehler zu machen, kann aber auch sehr wertvoll für die eigene Karriere sein, insbesondere dann, wenn die Menschen um einen herum (auch die Vorgesetzten) in der Lage sind, die Fehler als etwas Positives aufzufassen, woraus man lernen kann. Fehler können zu Innovation, Insights und bahnbrechenden Ergebnissen führen. Manchmal hat man Erfolg, manchmal lernt man etwas.
Kritisches Feedback ist das beste Feedback
Es ist schön, gelobt zu werden. Aber die besten Customer-Support-Fachleute würden dir sagen, dass man von positivem Feedback allein nicht lernen und sich verbessern kann. Viele Unternehmen belohnen konstruktives Feedback (oder auch «negatives», wenn es hilfreich ist), um Mitarbeitende dazu zu ermutigen, Punkte anzusprechen, die verbessert werden können – egal, wie gross oder klein diese sind.
Diese Art von Feedback gibt die Richtung für Veränderungen vor, regt kreatives Denken an und kann sogar zu neuen Richtungen für ein Unternehmen führen. Selbst die erfolgreichsten Unternehmen haben ihre Kundinnen und Kunden schon mal enttäuscht und schlechte strategische Entscheidungen getroffen. Aber sie sind erfolgreich, weil sie daraus gelernt haben und etwas Positives daraus gemacht haben.
Fail fast, learn quick
Junge Unternehmen, Kleinbetriebe und Start-ups haben natürlich mehr Freiheiten, um verschiedene Ansätze auszuprobieren. Sie machen daher schneller Fehler und haben schneller Misserfolge, lernen aber auch schneller daraus. Das neue Format, das du für Social Media entworfen hast, hat nicht die gewünschte Wirkung? Dann ändere es! Kundinnen und Kunden bevorzugen nur zwei Farben in deiner Taschenkollektion? Dann schränk die Farbpalette ein!
Wir bei Kelly haben vor Kurzem eine Karriereveranstaltung durchgeführt, die erste ihrer Art in der Branche. Wir hatten grosse Pläne, grosse Ambitionen. Wir sind zwar nicht gescheitert (ganz im Gegenteil), mussten aber improvisieren und spontan aus Situationen lernen, weil einige Dinge nicht liefen wie geplant. Und jetzt sind wir zuversichtlich, dass die Veranstaltung im nächsten Jahr noch bessere Ergebnisse bringen wird. So geht «Trial-and-Error» erfolgreich.
Du hast Angst vor den Konsequenzen? Ist es eine Falle?
Wie viele revolutionäre Erfindungen sind aus Angst vor den Konsequenzen nie entstanden? Man kann es sich wohl gar nicht vorstellen.
Wenn wir einen Fehler begehen und versuchen, ihn zu verbergen, hat das später oft noch schlimmere Folgen. Und denk mal an deine Motivation! Wenn dein Chef ankündigt, dass ab sofort jeder Fehler hart bestraft wird, wird deine Arbeit plötzlich stressiger als je zuvor.
Wie gehen deine Vorgesetzten mit Fehlern um? Spricht deine Vorgesetzte oder dein Vorgesetzter offen darüber, was andere Mitarbeitende aus deinen Fehlern lernen können, anstatt dir ein schlechtes Gewissen zu machen oder dir zu kündigen? Wenn ja, dann arbeitest du für einen guten Arbeitgeber.
Warum erfolgreiche Menschen offen über ihre Fehler sprechen
Aus Fehlern kann man wertvolle Lehren ziehen, vor allem in der Geschäftswelt. Nur wer Fehler als Lernchancen auffasst, kann sich weiterentwickeln und in Zukunft erfolgreich sein.
Grosse Führungspersönlichkeiten – aus der Neuzeit sowie aus der Geschichte – sprechen gerne und oft über ihre Fehler in Büchern, Artikeln und Interviews. Dasselbe gilt für Athletinnen und Athleten: Jeder gemachte Fehler zeigt ihnen auf, wie sie sich um 1 % verbessern können. Und alle gemachten Fehler kombiniert machen sie zu den Besten in ihrem Fach.
Und genau wie im Sport kann man sich auch bei der Arbeit nur verbessern, wenn man aus Fails, Misserfolgen und Fehlern etwas lernt.
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